
Jährliche Sterblichkeit von Vögeln und Säugetieren durch Windenergieanlagen und Photovoltaikanlagen in der Tschechischen Republik
- Windturbinen (WEA): In der Tschechischen Republik verursachen Windturbinen nur einen Bruchteil der gesamten durch den Menschen verursachten Vogelsterblichkeit. Schätzungen aus dem Ausland gehen davon aus, dass jede Turbine eine Größenordnung von Vögeln pro Jahr tötet. Im Vereinigten Königreich beispielsweise schätzt man die Zahl der Vögel auf 10-100 Tausend pro Jahr (vetrnyparkrasnice.cz) (wo es mehrere Tausend Turbinen gibt). In der Tschechischen Republik gibt es nur ein paar Hundert Windturbinen, so dass es bei uns höchstens Hunderte bis Tausende von Vögeln pro Jahr sein werden (in der Größenordnung). Neben Vögeln können auch Fledermäuse (Säugetiere) von den Turbinen betroffen sein - Studien in Deutschland und anderen europäischen Ländern zeigen, dass eine beträchtliche Anzahl von Fledermäusen getötet wird, aber in der Tschechischen Republik werden die absoluten Zahlen wiederum in der Größenordnung von einigen Dutzend bis Hunderten von Individuen pro Jahr liegen (im Verhältnis zur geringeren Anzahl von VTEs).
- Photovoltaik-Solarkraftwerke (PVP): Direkte Kollisionen mit Vögeln sind in Freiflächen-Solarparks sehr selten - im Gegensatz zu Windparks gibt es keine beweglichen Teile und die Paneele sind gut sichtbar. In der Tschechischen Republik sind keine nennenswerten Fälle von Vogelsterben aufgrund von Kollisionen mit Solarmodulen bekannt. Daher sind die wichtigsten potenziellen Auswirkungen der Photovoltaik eher indirekt (Landnahme und Veränderung der natürlichen Umwelt). Insgesamt haben Solarkraftwerke so gut wie keine direkten tödlichen Auswirkungen auf Vögel und Säugetiere - die registrierte Sterblichkeit einzelner Vögel ist selten (im Vergleich zu anderen Auswirkungen praktisch null).
Vergleich mit anderen Ursachen der Tiersterblichkeit
Die Tabelle zeigt, dass Wind- und Solarkraftwerke zu den am wenigsten verbreiteten Todesursachen gehören - viel mehr Vögel werden z. B. auf Straßen, an Stromleitungen oder durch Raubtiere wie verwilderte Katzen getötet:
Ursache | Jährliche Vogelsterblichkeit in der Tschechischen Republik (Schätzung) |
Windkraftanlagen | Hunderte (max. niedrige Tausende)vetrnyparkrasnice.cz |
Solarkraftwerke | vernachlässigbar (praktisch Null) |
Straßenverkehr | Hunderttausende (gering)birdlife.cz |
Hauskatzen | ≥140 Tausend (Mindestschätzung)ekolist.cz |
Hochspannungsleitungen (Drähte) | 117 000 - 343 000vogelwelt.cz |
Gläserne Gebäude | Hunderttausende (Größenordnung)birdlife.cz |
Anmerkungen: bei Windkraftanlagen sind es meist Vögel im Flug, die mit dem Rotor kollidieren; auch Säugetiere (Fledermäuse) sind betroffen, siehe oben. Bei Solarparks sind Vogelkollisionen höchstens sporadisch (z. B. kann ein Wasservogel eine große glänzende Fläche mit der Wasseroberfläche verwechseln). Der Straßenverkehr tötet sowohl Vögel (Kollisionen mit Fahrzeugen) als auch Säugetiere - von kleinen (Igel, Hasen) bis zu großen Arten. So werden in der Tschechischen Republik jährlich etwa zehn- bis fünfzehntausend Unfälle mit großen Säugetieren (Rehe, Hirsche usw.) gemeldet, aber die tatsächliche Zahl der auf den Straßen getöteten Tiere (einschließlich der kleinen) dürfte um ein Vielfaches höher sein (in der Größenordnung von Hunderttausenden). Hauskatzen jagen vor allem kleine Vögel; in der Tschechischen Republik gibt es etwa 1,4 Millionen Katzen, und selbst wenn nur jede zehnte von ihnen einen einzigen Vogel pro Jahr jagt, entspricht dies 140.000 getöteten Vögeln pro Jahr(ekolist.cz) - in Wirklichkeit töten Katzen also wahrscheinlich mehrere hunderttausend Vögel pro Jahr. Katzen jagen auch kleine Säugetiere (z. B. Mäuse, Wühlmäuse) in großer Zahl. Hochspannungsfreileitungen stellen eine weitere große Bedrohung dar - schätzungsweise 115-340 Tausend Vögel werden in der Tschechischen Republik jährlich durch das Anschlagen von Drähten oder durch Stromschläge an Masten getötet(birdlife.cz). Der Aufprall auf Fenster und gläserne Gebäude hat ähnlich große Auswirkungen - Ornithologen schätzen, dass hier jedes Jahr Hunderttausende von Vögeln (insbesondere Stadt- und Zugvögel) sterben(birdlife.cz). Diese Zahlen zeigen, dass der Beitrag von Wind- und Solarkraftwerken zur gesamten Vogelsterblichkeit im Vergleich zu anderen Faktoren vernachlässigbar ist.
Zum Vergleich: In den USA (einem Land, das etwa 125-mal so groß ist wie die Tschechische Republik) wurden im Jahr 2021 schätzungsweise 1,17 Millionen Vögel durch Windturbinen getötet, während bei Kollisionen mit Autos etwa 60 Millionen Vögel und bei Kollisionen mit Gebäuden etwa 100 Millionen Vögel starben(vetrnyparkrasnice.cz). Im Vereinigten Königreich töten Windkraftanlagen 10-100 Tausend Vögel pro Jahr, während Hauskatzen bis zu 55 Millionen Vögel pro Jahr fangen(vetrnyparkrasnice.cz). Diese internationalen Zahlen verdeutlichen, dass Windkraftanlagen im Vergleich zum Autoverkehr oder zu Katzen nur einen Bruchteil (unter 1 %) des Vogelsterbens verursachen.
UVP-Maßnahmen zur Minimierung der Auswirkungen (KWK und PV)
Bei der Planung und dem Bau von Wind- und großen Solarkraftwerken werden strenge Naturschutzmaßnahmen angewandt. Die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) umfasst eine Bewertung der Auswirkungen auf Vögel und Säugetiere und legt Bedingungen fest, um diese Risiken zu minimieren:
- Standortwahl: Der Windparkvorschlag wird im Vorfeld auf die Empfindlichkeit des Gebiets geprüft. Turbinen werden nicht in der Nähe von Nistplätzen seltener oder gefährdeter Arten, wichtigen Sammelplätzen (Schlafplätze, Überwinterungsplätze) oder in den Hauptzugkorridoren von Vögeln aufgestellt (birdlife.cz). Ebenso wird geprüft, ob in der Nähe keine Fledermauskolonien oder andere besonders geschützte Säugetierarten leben(eon.cz). Wenn der vorgeschlagene Standort aus zoologischer Sicht ungeeignet ist, kann das Projekt im Rahmen der UVP vor der Durchführung abgelehnt werden.
- Detaillierte biologische Untersuchung: Zur Vorbereitung eines Windparks gehört eine langfristige ornithologische Untersuchung, die in der Regel mindestens ein ganzes Jahr dauert(birdlife.cz). Im Rahmen dieser Untersuchung wird die Anwesenheit von Vögeln am Standort während der Brutzeit, des Frühjahrs- und Herbstzuges und der Überwinterung kartiert, um festzustellen, wie die Vögel das Gebiet zu allen Jahreszeiten nutzen. Die gesammelten Daten werden verwendet, um das Risiko des Projekts zu bewerten, bevor der Bau genehmigt wird.
- Technische und organisatorische Maßnahmen: Bei der Planung des Projekts sind Maßnahmen zur Verringerung des Kollisionsrisikos zu treffen. So werden beispielsweise die Stromleitungen, die den Windpark verbinden, vorzugsweise durch unterirdische Kabel verlegt, um zu vermeiden, dass neue Drähte hinzugefügt werden, die Vögel verletzen könnten(eon.cz). Moderne Turbinen werden auch so konstruiert, dass sie für Vögel besser sichtbar sind; so wird beispielsweise erwogen, eines der Rotorblätter in einer kontrastierenden Farbe zu streichen, was Studien zufolge die Zahl der Kollisionen um bis zu 70 % verringern kann(vetrnyparkrasnice.cz). Windkraftanlagen können auch mit Kamerasystemen mit künstlicher Intelligenz ausgestattet werden, die herannahende Vögel erkennen und die Anlage vorübergehend abschalten - erste Tests haben gezeigt, dass die Sterblichkeit von Vögeln auf diese Weise um mehr als 80 % reduziert werden kann(vetrnyparkrasnice.cz). Es wird auch Wert darauf gelegt, dass die Bauarbeiten und der Betrieb die umliegende Landschaft so wenig wie möglich stören - nach dem Bau wird das Gelände in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt und beispielsweise die Umzäunung des Geländes so gestaltet, dass sie die Wanderung von Kleintieren (Wildwechsel etc.) nicht behindert.
- Überwachung und Verkehrsbeschränkungen: Nach der Inbetriebnahme des Windparks wird in der Regel eine 12-monatige Überwachung der Kollisionen von Vögeln (und eventuell Fledermäusen) mit den Turbinen durchgeführt(birdlife.cz). Sollte sich herausstellen, dass es zu übermäßigen Todesfällen kommt, sind die Betreiber verpflichtet, zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, d. h. den Betrieb der Turbinen während der risikoreichsten Zeiten einzuschränken oder einzustellen (birdlife.cz). In der Praxis kann dies zum Beispiel bedeuten, dass ausgewählte Turbinen nachts während der Fledermauszugssaison oder bei schlechter Sicht abgeschaltet werden, wenn das Kollisionsrisiko am höchsten ist. Diese Bedingungen werden in der Regel in Entscheidungen und Genehmigungen für den Betrieb von Windparks verankert.
- Ausgleichsmaßnahmen: Eine Entschädigung ist erforderlich, wenn bestimmte negative Auswirkungen auf Vögel auch bei Einhaltung der oben genannten Grundsätze nicht vermieden werden können. Nach den Richtlinien der AOPK/CSO müssen negative Auswirkungen durch die Umsetzung spezifischer Ausgleichsmaßnahmen kompensiertwerden(birdlife.cz). Dabei kann es sich z. B. um die Förderung der Population der betreffenden Art an einem anderen geeigneten Standort, die Einrichtung von Ersatznistplätzen, die Veränderung der umgebenden Landschaft zur Verbesserung der Bedingungen für die Fauna usw. handeln. Ziel ist es, dass die Nettoauswirkungen des Projekts auf die Population geschützter Arten gleich Null oder minimal sind.
- Das Verfahren für Fotovoltaikanlagen: Bei großen Fotovoltaikparks ist das Verfahren ähnlich - bei der UVP wird geprüft, ob es zu Beeinträchtigungen wertvoller Lebensräume oder Störungen der Fauna kommt. Solarparks befinden sich außerhalb der natürlich wertvollsten Standorte, oft auf bereits anthropogen beeinflussten Flächen (z. B. Industriebrachen, Feldränder usw.). Wenn sie genehmigt werden, werden Bedingungen gestellt, um die Auswirkungen zu begrenzen - z. B. die Beibehaltung von Grüngürteln rund um den Standort als Schutz für Tiere, sanftes Mähen des Grases unter den Paneelen (um das Massaker an Kleintieren durch Maschinen zu vermeiden) und geeignete Zäune, die das Eindringen großer Tiere verhindern (um Einklemmungen oder Verletzungen zu vermeiden), aber Kleintieren den Durchgang ermöglichen. Dank dieser Maßnahmen und einer sorgfältigen Standortwahl werden die direkten Auswirkungen der Photovoltaik auf Vögel und Säugetiere so weit minimiert, dass der Bau von Solarkraftwerken aus Sicht der Fauna im Allgemeinen als akzeptabel gilt.
Zusammenfassung: Bei der Umweltverträglichkeitsprüfung und dem anschließenden Genehmigungsverfahren wird der Schwerpunkt auf die Vermeidung und Verringerung der Auswirkungen auf Vögel und Säugetiere gelegt. Windparks werden unter Berücksichtigung des umgebenden Ökosystems geplant und betrieben - von der sorgfältigen Standortwahl über technische Maßnahmen (Erdkabel, Turbinenänderungen) und Überwachung bis hin zu möglichen Betriebsbeschränkungen oder Entschädigungen. Solarkraftwerke haben naturgemäß wenig direkte Auswirkungen; bei der Genehmigung geht es vor allem darum, dass sie keine wertvollen Lebensräume zerstören und die Bewegung von Tieren in der Landschaft ermöglichen. Dank dieser Maßnahmen kann man sagen, dass die Auswirkungen von VTE und PV auf Vögel und Säugetiere im Lande effektiv minimiert werden und um ein Vielfaches geringer sind als andere übliche Risiken (Verkehr, Hochspannungsleitungen, Katzen usw.).
Quellen.eon.cz.